Leistung: 512 kWp
Typ: Freistehende Agri-PV-Anlage
Fläche: 3.000 m²
Gelände: Erdwall als Abgrenzung einer Nassbaggerung (60% Neigung)
Module: 1.280
Projektlaufzeit: 2020–2022
Entwicklungszeit: 2 Jahre
Bauzeit: 1 Monat
CO₂-Ersparnis: 400 Tonnen pro Jahr
Ort: Teufenbach, Steiermark (Ö)
Branche: Energieversorgung, Energieerzeugung
Ausgangslage:
Im Jahr 2020 wurde durch die Familie Pranckh als Grundeigentümer die Idee einer freistehenden PV-Anlage bei der Nassbaggerung „Pranckh“ in der Gemeinde Teufenbach-Katsch geboren. Dabei galt das Hauptaugenmerk einem künstlich geschaffenen Lebensraum, einem ca. drei Meter hohen massiven Erdwall, welcher als nördlicher Grenzbereich der Nassbaggerung Pranckh dient, aus „grubeneigenem“ Material erstellt und anschließend mittels Einsaat begrünt wurde.
Umsetzung:
Zu Beginn des Projekts evaluierte eco-tec für die Familie Pranckh das PV-Potenzial des vorhandenen Erdwalls und die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage. In dem Zuge wurden auch erste Planungsunterlagen erstellt und der zu erwartende Sonnenertrag simuliert. Ebenfalls wurde der lokale Eigenverbrauch im Sinne der Strombedarfsdeckung der örtlichen Nassbaggerung eruiert.
Umwidmung – Nach einem positiven Gespräch mit der örtlichen Gemeinde wurde ein Verfahren zur Herstellung der raumordnungsrechtlichen Voraussetzungen eingeleitet. Das Umwidmungsverfahren wurde über einen Zeitraum von über einem Jahr von eco-tec laufend begleitet, bis der rechtsgültige Widmungsbescheid im Frühjahr 2021 endgültig verlautbart wurde.
Gründung & Bewilligung – Mit Vorliegen des Widmungsbescheides entschied sich die Familie Pranckh dazu, die PV-Anlage mit dem neu gegründeten Unternehmen HAAI Energy GmbH als Sonnenkraftwerk selbst zu betreiben und damit ein krisensicheres wirtschaftliches Standbein zu schaffen. Gleichzeitig wurden die notwendigen Bewilligungsverfahren nach Gewerbeordnung, steiermärkischem Baugesetz, Elektrizitätswirtschafts- und -organisationsgesetz sowie Naturschutzgesetz gemeinsam mit uns durchgeführt.
Statische Abklärung – Zur Finalisierung der PV-Anlagenkonfiguration wurde mit einem Ziviltechniker auf der Projektfläche ein statisches Gutachten erstellt und unter Berücksichtigung der örtlichen Wind- und Schneelasten sowie der Topografie wurde die normgerechte Auslegung der PV-Anlage finalisiert.
Naturschutz – Da die Anlage am Rande eines Bergbaugebietes sowie eines Europaschutzgebietes liegt, handelt es sich um einen artenschutzrechtlich sensiblen Bereich. Im direkten Nahbereich befinden sich Hutweiden, Gewässer, offen sandige Bereiche und diverse Gehölzstrukturen. Das nähere Umfeld weist dazu eine hohe tierische Artenvielfalt auf, beispielsweise die potenzielle Anwesenheit von bis zu elf Fledermausarten. Damit der Lebensraum der Pflanzen- und Tierwelt durch das Bauvorhaben nicht beeinflusst wird, wurden Maßnahmen ausgearbeitet, die vor Baubeginn und während der Bauphase umgesetzt wurden sowie im laufenden Betrieb der Anlage erhalten bleiben müssen. Das Schaffen von Strukturelementen (Tot- und Kies/Sand-Holzhaufen) sowie das Aussäen von geeignetem Saatgut zählten zu den Vorbereitungstätigkeiten, die vor dem Baustart durchgeführt wurden. Während der gesamten Bauphase wurde eine ökologischen Baubegleitung inkl. entsprechender Maßnahmen umgesetzt und von unserem Montageteam besonders auf bodenschonendes Arbeiten Wert gelegt. Mit der Fertigstellung wurde die Umsetzung der Maßnahmen nochmals per Gutachten bestätigt und der Naturschutzbehörde vorgelegt.
Landwirtschaftliche Bewirtschaftung – Die zukünftige Bewirtschaftung der Fläche erfolgt mittels extensiver Beweidung, aktuell durch Schafe, wodurch zusätzlich eine Doppelnutzung mit der Landwirtschaft gegeben ist.
Fertigstellung – Baustart der Anlage war im Oktober 2022. Fertigstellung der gesamten Anlage inklusive der seitens Netzbetreiber neu zu positionierenden Transformatorstation war Ende Oktober, sodass die Anlage Mitte November 2022 in Vollbetrieb genommen werden konnte.